Immer wieder gibt es bei facebook, whatsapp oder auch instagram Probleme mit dem Datenschutz. Viele haben sich speziell als Ersatz zu whatsapp bereits nach einer Alternative umgesehen – und sind häufig bei Signal gelandet (wie ich selbst) oder threema. Ich habe bereits darüber berichtet.
Auch telegram stand damals zur Auswahl. Irgendwie konnte ich mich damit aber nicht richtig anfreunden. Heute bin ich froh darüber, meinem Bauchgefühl gefolgt zu sein. Threema hat sich im letzten Jahr zu einer Plattform entwickelt, auf der so einiges gepostet werden kann, was wo anders gar nicht machbar ist, weil gewisse Algorithmen bereits das Schreiben selbst abfangen.
Aktuell befindet sich der Messengerdienst sogar im Visier des Verfassungsschutzes, da sich dort anscheinend ein internationaler Treffpunkt gebildet hat, der von einem einzigen Mann gesteuert zu werden scheint.
Das Magazin „Kontraste“ des deutschen Rundfunks hat darüber eine Reportage gemacht – hier der Link zur Sendung – und spricht sogar von einer Radikalisierung von telegram.
Ein Datenanalyst hat sich seit längerem damit befasst und festgestellt, dass die Verschlüsselung nicht in offenen Gruppen funktioniert. Er konnte alle Chatverläufe vieler offener Gruppen ganz einfach herunter laden – ohne selbst Mitglied der Gruppe zu sein – und auswerten. Die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, die ein solches Mitlesen verhindern soll, ist nur in sogenannten „geheimen Chats“ aktiviert. In Gruppen fehlt diese Funktion ganz. Zudem bietet der Messenger umfangreiche Schnittstellen an, um Daten zu verarbeiten. Der Dienst geht zwar gegen IS-Propaganda, Anstiftung zu Gewalt und Verbreitung von Kinderpornographie vor, trotzdem bleibt der Großteil der anstößigen Inhalte stehen. Telegram verlässt sich völlig auf das Melden von Beiträgen durch User, und setzt eben auch keine Algorithmen ein, um gefährliche Inhalte automatisch zu erkennen und zu blocken. Und warum geht das? Telegram gehört zwei russischen Brüdern und fällt daher nicht unter das Gesetz zur Verbesserung der Rechtsdurchsetzung in sozialen Netzwerken. Das bedeutet, dass man den Dienst nicht dazu zwingen kann, die Gruppen und Chats zu moderieren und gegebenenfalls zu löschen
Also nochmals meine Empfehlung: nutzen Sie Signal, da sind Sie auf jeden Fall auf der sicheren Seite. Oder auch threema, das Schweizer Tool.