Augen auf beim Online-Kauf!

Eine Vielzahl an Weihnachtsgeschenken wird heutzutage online gekauft. Aber wissen die Käufer auch immer genau, wo, bei wem, sie die Waren kaufen? Und wie können sie sicher sein, dass sie für Ihre Vorab-Zahlung auch wirklich ihre Waren bekommen?

Folgende Probleme häufen sich gerade jetzt vor Weihnachten und die Beschwerden häufen sich bei den zuständigen Schlichtungsstellen und auch z.B. beim Sender Kabel1, dessen Sendung „Achtung Abzocke“ eben läuft und mich zu diesem Artikel animiert hat.

  1. man bezahlt und es kommt keine Ware
    Auf Emails wird natürlich nicht mehr geantwortet, man hat keinen Ansprechpartner und steht auf verlorenem Posten – das Geld ist weg
  2. die Ware kommt, aber mit sehr langer Lieferzeit
    Wenn es ein Weihnachtsgeschenk sein sollte, war’s dann wohl nichts mit dem Packerl unterm Christbaum – stornieren geht meist nicht mehr und der Frust ist sowohl beim Schenkenden als auch beim Beschenkten
  3. die Ware kommt, ist aber eine Fälschung oder von sehr schlechter Qualität
    Viele Plagiate werden speziell übers Internet an den Mann gebracht – als Käufer machen Sie sich sogar selbst strafbar – und der Beschenkte als Besitzer auch.
    Schlechte Qualität oder gar Gefährlichkeit, in der Eu nicht zum Verkauf zugelassene Produkte – alles das kann Ihnen blühen
  4. Sie haben eine Reklamation, aber keinen Ansprechpartner
    Noch ärgerlicher ist es nach dem Kauf, wenn eine Reparatur ansteht, die sogar noch in die Gewährleistung oder (angebliche) Garantie fällt und Sie keinen Ansprechpartner haben oder das Gerät monatelang einschicken müssen ohne Ersatzgerät.

der Online-Shop

So prüfen Sie bei einem Online-Shop, ob es ein seriöser Shop ist:

  • Suchen Sie auf jeden Fall auf der Webseite nach einem Impressum!
    EU-weit gilt das Gesetz, dass ein Online-Shop (und auch alle anderen gewerblichen Webseiten) ein Impressum aufweisen müssen, das auch deutlich sichtbar und mit einem Klick von der Startseite aus erreichbar sein muss. Meist finden Sie den Link dorthin ganz unten am Ende der Webseite im Kleingedruckten. Dort muss das Unternehmen angeführt sein, das beim Kauf Ihr Geschäftspartner wird – mit den Adressdaten, dem Inhaber oder Geschäftsführer und auch mit der UID-Nummer.
    Wenn Sie ganz sicher sein wollen, ob es dieses Unternehmen auch wirklich gibt, können Sie hier diese UID-Nummer überprüfen => http://ec.europa.eu/taxation_customs/vies/?locale=de
    Leider geht das nur, wenn auch Sie eine UID-Nummer haben. Für private Käufer bleibt ein Restrisiko.
  • Achten Sie darauf, welche Zahlungsmethoden möglich sind!
    Wenn ausschliesslich Vorauskassa/Vorabüberweisung angeboten wird, dann lassen Sie lieber die Finger davon – auch wenn das angebotene Schnäppchen noch so verlockend scheint. Wenn Sie PayPal als Zahlungsmöglichkeit wählen können, haben Sie z.B. den Vorteil, das Geld auch wieder zurückfordern zu können, sollten Sie keine Ware erhalten. Sollte ein andere Zahlungsdienst angeboten werden, überprüfen Sie auch diesen (auf dessen Webseite). Können Sie mit Kreditkarte zahlen, haben Sie auch dort die Möglichkeit, wieder an Ihr Geld zu kommen.
  • Lesen Sie nicht nur den Preis!
    Auch die genaue Beschreibung ist wichtig, wunderschöne Bilder allein sollten zu wenig sein. Achten Sie auch darauf, wie lang die Lieferzeit sein wird, mit welchem Zustelldienst Sie Ihre Ware erhalten und ob Sie auch wirklich Ihr Rückgaberecht eingeräumt bekommen. Gesetzlich haben Sie beim Online-Kauf generell 14 Tage Zeit, die erhaltene Ware zu prüfen und auch wieder zurück zu schicken, wenn sie nicht Ihren Vorstellungen entspricht.

Plattformen wie amazon, ebay oder alibaba

Glauben Sie immer noch, dass alle Packerl von amazon auch direkt bei amazon gekauft sind? Irrtum!  Amazon ist schon lange kein Onlinehändler mehr, sondern vorwiegend eine Plattform für externe Anbieter. Etwa 60% des amazon-Umsatzes kommen bereits von Drittanbietern. Ebay ist seit jeher nur die Online-Plattform für Drittanbieter und stellt lediglich die Shopsoftware zur Verfügung. Und alibaba – das ist eine rein chinesische Plattform ähnlich wie ebay und von Gründung an schon für externe Anbieter konzipiert.

Daher speziell beim Kauf über eine dieser Handelsplatformen sollten Sie immer genau schauen, wer denn Ihr Lieferant wirklich ist. Jeder Artikel muss laut gesetzlicher Vorschriften einem Verkäufer zuordenbar sein. Und dieser Verkäufer wiederum muss sich outen, wer er ist – entweder sich als Privatperson (und damit Privatverkäufer) zu erkennen geben oder eben das vorgeschriebene Impressum auch auf dieser Handelsplattform aufweisen.

Zusammengefasst

Wenn Sie für sich privat etwas kaufen, ist der schlimmste Fall, dass das Geld weg ist, aber keine Ware da. Wenn Sie als Unternehmer einkaufen und womöglich diese Waren weiterverkaufen oder weiterverarbeiten, haften Sie voll, wenn es bei diesen aus dubiosen Quellen gekauften Waren zu Beanstandungen kommt.
Auch die Nachhaltigkeit bleibt auf der Strecke (weite Transportwege) – noch ein Grund, genau zu schauen, wo und bei wem man kauft.
Also tun Sie sich selbst einen Gefallen und kaufen Sie – wenn schon online – nur bei geprüften Shops ein. Oder bei Shops, deren Betreiber für Sie geographisch im Notfall auch erreichbar sind. Es gibt seit Jahren eigene Zertifizierungsstellen in jedem Land., die Gütesiegel vergeben. Hier die zwei wichtigsten im deutschsprachigen Raum:

 

ein 1999 in Deutschland gegründetes Unternehmen, das Gütesiegel für Online-Shops vergibt

 

 

 

das österreichische Gütesiegel – sogar mit Prüfung über das Gewerberegister